Luzern (ots) – Der Kanton Luzern beteiligt sich an der
schweizweiten Konsultation zum Lehrplan 21. Insgesamt gingen beim
Bildungs- und Kulturdepartement 189 Stellungnahmen ein. Generell
begrüssen die Vernehmlassungspartner die Vereinheitlichung der
Lehrpläne, kontrovers fallen die Aussagen zum Fremdsprachenunterricht
aus.
Im Juni 2013 hat die Deutschschweizer
Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) den Lehrplan 21 zur
Konsultation freigegeben. Um den Meinungsbildungsprozess gut
abzustützen, hat das Bildungs- und Kulturdepartement (BKD) des
Kantons Luzern im Auftrag des Regierungsrates am 1.Juli 2013 eine
kantonsinterne Vernehmlassung gestartet. Dazu wurden die politischen
Parteien, kantonalen Stellen, Personal- und Wirtschaftsverbände,
Träger von «Schulen mit Zukunft» sowie alle Gemeinden und
Schulpflegen schriftlich eingeladen. Zusammen mit dem Lehrplan 21 hat
das BKD auch die Entwürfe der kantonalen Wochenstundentafeln in die
Vernehmlassung gegeben.
Grundsätzlich breite Zustimmung
Grundsätzlich stösst der neue Lehrplan auf eine breite
Anerkennung, insbesondere die Kompetenzorientierung und die
schweizweite Harmonisierung finden eine grossmehrheitliche
Zustimmung. Lediglich die SVP steht diesen beiden Anliegen kritisch
gegenüber.
Insgesamt sind 189 Stellungnahmen zum Lehrplan 21 und zu den
Entwürfen der Wochenstundentafeln eingegangen. Zum Teil sind sie sehr
detailliert, zum Teil sehr allgemein ausgefallen. Einige
Vernehmlassungspartner bieten auch eine konstruktive Mitarbeit an,
sollten Anpassungen an den Vorlagen notwendig werden.
Kurz gefasst wurden folgende zentrale Punkte zurückgemeldet:
– Ein gemeinsamer Lehrplan für alle deutsch- und mehrsprachigen
Kantone wird als Schritt Richtung Harmonisierung grossmehrheitlich
begrüsst.
– Die stärkere Orientierung an Kompetenzen anstelle von Inhalten
wird grossmehrheitlich begrüsst.
– Viele finden die Anzahl der Kompetenzen zu gross und die
Mindestansprüche zu hoch gesetzt. Beides soll nochmals überprüft und
angepasst werden.
– VLG, viele Gemeinden und das Finanzdepartement verlangen, dass
die Einführung sowie der Betrieb des Lehrplans 21 kostenneutral
umgesetzt werden.
– In einzelnen Bereichen wird eine stärkere theoretische
Ausrichtung befürchtet (z.B. im Fachbereich Wirtschaft, Arbeit,
Haushalt).
– Die Mehrheit ist sich einig, dass ICT (Information and
Communication Technologies) und Medien wichtig sind. Die
Rückmeldungen zur Ausgestaltung waren hingegen widersprüchlich.
Vielfach wurde ein eigenes Zeitgefäss oder zumindest eine konsequente
Einarbeitung in die Fachbereiche gefordert, während andere die
fächerübergreifende Lösung unterstützen.
– Obwohl die Fremdsprachenfrage nicht Gegenstand der
Vernehmlassung war, haben Gemeinden, Schulpflegen, Parteien und
Träger von «Schulen mit Zukunft» Zweifel gegenüber «zwei
Fremdsprachen in der Primarschule» geäussert. Die Mehrheit findet
jedoch, dass diese Frage interkantonal diskutiert und geregelt werden
müsse, damit die Harmonisierungsbemühungen nicht untergraben werden.
Die auf die kantonsinterne Vernehmlassung abgestützte
Stellungnahme wird bis am 31. Dezember 2013 bei der D-EDK
eingereicht. Der Lehrplan wird dann nochmals überarbeitet und
voraussichtlich im Herbst 2014 für die Einführung in den Kantonen
freigegeben. Die Dienststelle Volksschulbildung wertet als Nächstes
die Stellungnahmen zu den Wochenstundentafeln aus. Für den
definitiven Erlass wartet er die Freigabe des Lehrplans 21 ab.
Die einzelnen Stellungnahme sind abrufbar unter:
www.volksschulbildung.lu.ch/re_fi_vernehmlassungen
Allgemeine Informationen unter : www.lehrplan.ch
Kontakt:
Reto Wyss
Bildungs- und Kulturdirektor
041 228 52 03 (erreichbar heute Montag, 23.12.2013 von 15 bis 16 Uhr,
Anfragen sind vorher möglich)
reto.wyss@lu.ch
Original-Artikel:
http://www.presseportal.ch/de/pm/100000205/100749209/lehrplan-21-harmonisierung-findet-im-kanton-luzern-zustimmung/api